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ein Text von Chögyam Trungpa

Wer sein Herz erweckt, der stellt staunend fest, dass dieses Herz leer ist. Es ist wie ein Blick in den Weltraum. Was bin ich, wer bin ich, wo ist mein Herz? Wer wirklich schaut, der findet nichts Greifbares, nichts Festes... Wenn du dieses erwachte Herz suchst, wenn du hier in der eigenen Brust danach tastest, findest du nichts als Zartheit. Weich und wund fühlt es sich an, und wenn wir unsere Augen für die Welt öffnen, überkommt uns eine abgrundtiefe Traurigkeit. Diese Art von Traurigkeit hat aber nichts mit äußeren Gründen zu tun. Du bist nicht traurig, weil dich jemand verletzt hat oder du einen Verlust zu beklagen hast. Diese Traurigkeit ist grundlos. Sie rührt daher, weil dein Herz ganz bloßgelegt ist. Keine Haut scheint mehr darüber zu sein, es ist rohes Fleisch. Setze eine winzige Mücke darauf, du wärst zutiefst davon berührt... Es ist dieses sanfte Herz des Kriegers, das die Macht hat, die Welt zu heilen.

Chögyam Trungpa: Des wahren Kriegers sanftes Herz der Traurigkeit

 

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